Bodo informiert -
Fahrplanwechsel am 15. Dezember
Busverkehr im Landkreis Lindau
- Das vor einem Jahr im Landkreis Lindau neu eingeführte Regionalbusangebot bleibt überwiegend unverändert. Verbesserungen bringen kleinere Änderungen etwa auf der Linie 16 Lindau – Opfenbach. Hier wird künftig im Schülerverkehr zuerst der Bahnhof Reutin bedient, anschließend die Schule in Reutin. Schüler mit Anschluss auf die Insel erhalten dadurch eine stabilere Verbindung. Die neue Start- und Endhaltestelle der Linie 16 in Opfenbach ist am Rathaus.
- Auf der Linie 22 Weiler – Oberstaufen – Sulzberg ändern sich die Zeiten einiger Fahrten, insbesondere vormittags von Weiler nach Sulzberg, sodass sich insgesamt ein klarerer Takt und eine höhere Verlässlichkeit ergibt.
- Die Busse der Linie 821 Scheidegg / Weiler – Bregenz erhalten etwas längere Fahrzeiten in beiden Richtungen, ebenfalls um die Verlässlichkeit zu steigern.
- Weitere Fahrplanänderungen spielen sich im Bereich weniger Minuten ab oder betreffen rein den Schülerverkehr.
Die ab 15. Dezember gültigen Fahrpläne sind bereits jetzt in die elektronischen Auskunftssysteme eingearbeitet. Der bodo-Verkehrsverbund empfiehlt allen Fahrgästen, ihre gewohnten Verbindungen zu prüfen, beispielsweise unter Eingabe von Start und Ziel unter www.bodo.de oder in der App „deinbodo“. Zudem stehen die Tabellenfahrpläne der Buslinien unter www.bodo.de/fahrplanwechsel im PDF-Format zum Herunterladen bereit.
Die Linie 2 ändert während der Hafenweihnacht ihren Linienweg…
Wenn auf der Insel die Hafenweihnacht den Lindauer Hafen verzaubert, fahren die Stadtbusse der Linie 2 die Haltestellen „Altes Rathaus“, „Stadttheater“ und „Maxhof“ nicht an: Die Busse fahren nach der Haltestelle „Inselbahnhof“ über die Zwanzigerstraße zur Anheggerstraße (ZUP) und bedienen als Ersatz die Haltestellen „Maximilianstraße“ und „Inselhalle“. Diese Regelung gilt von Mittwoch, 20. November ab Betriebsbeginn bis Dienstag, 24. Dezember bis Betriebsende.
Das Stadtbusteam bittet die Fahrgäste um Verständnis und wünscht allzeit eine gute Fahrt.
Umleitung Linie 4 (Rehlings) aufgrund Straßen-Vollsperrung zwischen Rennerle und Köchlin
Umleitung der Linie 4 zwischen Rehlings/Weißensberg und Anheggerstraße (ZUP) ab Montag, 23.09.2024 bis voraussichtlich Freitag, 20.12.2024
Der Stadtbus der Linie 4 fährt ab Montag, 23.09.2024 mit Betriebsbeginn bis voraussichtlich Freitag, 20.12.2024 bis Betriebsende aufgrund einer Straßensperrung in der Kemptener Straße ab der Haltestelle „Motzach“ nicht über Motzacher Weg, Köchlinstraße und Reutiner Straße sondern eine Umleitung über Hammerweg, Riggersweilerweg und Kemptener Straße zur Haltestelle „Rennerle“ und danach den üblichen Linienweg.
Die Haltestelle „Inselbrauerei“ wird vor die Einmündung Hammerweg verlegt, die Haltestellen „Rotmoosstraße“ und „Köchlin“ können im gesamten Zeitraum von der Linie 4 nicht bedient werden und entfallen ersatzlos.
Dauerhafte Verlegung Haltestelle Rennerle auf der Linie 4.
Die Haltestelle Rennerle in Richtung Rehlings/Weißensberg wird ab Mittwoch, 10.07.2024 dauerhaft in die Ludwig-Kick-Straße gegenüber dem Parkplatz Friedhof verlegt. Bitte beachten Sie, dass ab diesem Zeitpunkt am alten Haltestellenstandort KEIN Ein- und Ausstieg mehr möglich ist. Vielen Dank für Ihr Verständnis und Gute Fahrt, Ihr Stadtbusteam.
„Für jemand, der Menschen mag, das Größte“
Am 22.Oktober 1994 startete das Lindauer Stadtbussystem als „Oktoberrevolution“ – heute hagelt es wegen der mangelnden Pünktlichkeit vielfach Kritik. Hat der Stadtbus die Kurve nicht gekriegt, wurde er totgespart oder schlecht geredet? Ein Gespräch mit René Pietsch und Gebhard Lindhorst über Hintergründe, Wünsche, Testphasen und Motivation.
Der Stadtbus startete als leuchtender Stern vor 28 Jahren. Ist der Lack ab oder was ist passiert?
René Pietsch: Bei allem Verständnis für berechtigte Kritik, Fakt bleibt: Welche Stadt in unserer Größenordnung leistet sich ein solches ÖPNV-Angebot und der Mut aller Beteiligten damals, diesen Weg zu gehen, war richtig, weitsichtig und eine geniale Entscheidung. Die Stadt hat sich – gerade innerhalb der vergangenen zehn Jahre – mächtig verändert, ich denke nur an jahrelange Baustellen, die Inbetriebnahme des Reutiner Bahnhofs und die dramatisch gestiegene Verkehrsbelastung auf Lindaus Straßen. Damit sind regelmäßig Behinderungen der Stadtbusse verbunden, die wir künftig dringend beeinflussen und im besten Fall vermeiden müssen.
Nicht immer konnte das System in der erforderlichen Weise angepasst und optimiert werden, politische Mehrheiten haben sich verändert, das Budget ist begrenzt und der Versuch, möglichst viele Wünsche zu erfüllen, brachte das System irgendwann an seine Grenzen. Und unsere dankbaren und treuen KundInnen der ersten Stunde, nämlich die, die Lindau noch ohne die türkise Flotte kennen und die einfach nur glücklich waren und „ihren“ Stadtbus schätzten, werden weniger. Die Anspruchshaltung und die Bereitschaft, auf die „Öffis“ zu schimpfen ist im Gegensatz dazu stetig angestiegen.
Das klingt frustriert…
René Pietsch: Nein. Unser Team hat den Anspruch, den Stadtbus wieder auf Vordermann zu bringen. Ich bin mein Berufsleben lang und an unterschiedlichen Orten Verkehrsmensch und weiß, dass die Probleme sich überall sehr ähneln. Und dass Menschen entsetzt aufschreien, wenn sich was ändert, auch das ist nur allzu menschlich. Tatsache ist aber halt, dass Veränderung zur Weiterentwicklung dazu gehört, und dass wir nichts verbessern können, wenn wir darauf bestehen, dass alles so bleiben muss wie vor 28 Jahren. Wenn wir dem Klimawandel etwas entgegensetzen wollen, dann wird sich das Mobilitätsverhalten grundlegend ändern müssen. Und dazu kann der ÖPNV entscheidend beitragen. Ob nun umgestiegen wird, weil´s günstig ist oder ob diese Entscheidung rein vom Angebot abhängt, das wird gerade sowohl deutschlandweit, Stichwort Neun-Euro-Monatskarte, als auch bei uns in Lindau, Stichwort Ein-Euro-Ticket und Testphase für das Optimierungskonzept, quasi „am offenen Herzen“ ausgelotet.
Sie sprechen von „heiligen Kühen“ wie beispielsweise dem Rendez-Vous-System oder dem ZUP-Standort?
René Pietsch: Auch. Damit wir wieder besser werden können, müssen wir was tun. Ein „weiter so“ geht halt nicht und – so schade das ist – man kann´s auch nicht allen recht machen. Die Optimierungs-Testphase mit Streckenkürzungen hat ja im Vorfeld auch hohe Wellen geschlagen. Zurecht ein Stück weit. Der Bus muss zu den Menschen kommen, damit er angenommen wird. Nicht umgekehrt. Darum fährt der Bus ja zum Beispiel auch durch den Inselkern. Aber nur mit Ausprobieren im Echtbetrieb können wir kluge Entscheidungen für die Zukunft treffen und unser System fit für die Zukunft machen.
Wenn Sie sich was wünschen dürften, was wäre das?
René Pietsch: Als erstes würde ich mir ganz viele Bewerbungen von BusfahrerInnen wünschen. Da sind wir echt am Anschlag. Und als zweites würde ich mir ein wenig von dem „Spirit“ zurückwünschen, den es früher gab und den ich nur aus Erzählungen meiner älteren KollegInnen kenne. Dass über gemeinsame, konstruktive und kreative Vorschläge gute Ergebnisse erzielt werden und dass wir ein bisschen von der Haltung „Wir schaffen das“ zurückerobern können. Dass es wieder „unser Stadtbus“ wird, den unsere BusfahrerInnen voller Stolz durch die Stadt fahren. Um den Stadtbus fit für die Verkehrswende zu machen braucht es neben einem klugen Konzept aber vor allem zusätzliche Finanzmittel. Das können die Kommunen, das kann auch die Stadt Lindau nicht alleine stemmen. Deshalb müssen Bund und Land die finanziellen Voraussetzungen für den künftigen ÖPNV schaffen. Der Green-Deal muss nicht nur gewollt, sondern auch finanziert werden.
Sie brauchen BusfahrerInnen?
René Pietsch: Ja. Ganz dringend. Ohne FahrerInnen kein Stadtverkehr. Das ist ein Knochenjob und die Damen und Herren brauchen oft Nerven wie Drahtseile, das kann aber auch richtig Spaß machen und erfüllend sein.
Herr Lindhorst, Sie sind nicht nur Fahrmeister sondern wann immer es geht auch Busfahrer. Immer noch aus Leidenschaft und Überzeugung?
Gebhard Lindhorst: Unbedingt! Für mich und die meisten meiner KollegInnen ist das das Größte! Wir sind die Könige der Straße und haben 286 PS unter´m Hintern! Aber mal Spaß beiseite. Mich fasziniert die Technik und die Größe der Fahrzeuge und mich faszinieren die Menschen, die einsteigen. Wenn ich bei zweistelligen Minus-Temperaturen morgens um sechs bei Schneegestöber die Haltestelle anfahre und in den Augen der Menschen Dankbarkeit und Freude sehe, dass der Bus da ist, dann geht mir das Herz auf. Immer noch. Wir haben nämlich eine ganze Menge lieber und freundlicher KundInnen, das darf man nicht vergessen. Wir machen Lindau mobil und es ist einfach nur gut, dass es den Stadtbus gibt. Als BusfahrerIn erlebst Du täglich noch echte Menschen, echte Geschichten und echte Emotionen – für jemand, der Menschen mag, ein toller Job!