Geschäftsführer Hannes Rösch staunt in diesen Tagen oft über die Spar-Bereitschaft seiner MitarbeiterInnen in der Energiekrise: „Durch die Nachtabsenkung unserer Heizanlage ist es morgens, wenn die ersten KollegInnen zur Arbeit kommen, oftmals ganz schön frisch, knappe 17 Grad begrüßen die MitarbeiterInnen, die ihre Heizung auf „3“ gedreht haben. Im Laufe des Tages geht´s dann rauf bis auf 19 Grad, nicht unbedingt Wohlfühltemperaturen, wenn man den ganzen Tag vorm Computer sitzt“ weiß der Stadtwerke-Chef, tatsächlich sind die Maßnahmen aber in der Krise ein nötiger und wichtiger Beitrag zum Energiesparen. „Bewusstsein und verantwortungsvolles Handeln wird bei uns großgeschrieben, Dicke Klamotten, Wollsocken, Pulswärmer und Co. feiern Comeback und wir motivieren uns gegenseitig. Schließlich hat der richtige Winter gerade erst angefangen und die Herausforderung ist es doch, durchzuhalten und dranzubleiben.“
Die Tipps von den Stadtwerke-ExpertInnen
Bei den Stadtwerken ist er Energieberater, daheim akribischer Überzeugungstäter: Hans-Peter Hasel setzt zu Hause auf Dokumentation und Kontrolle. Allein durch den bewussten und intelligenten Umgang mit Strom spart er – auch ohne Energiekrise – schon immer was geht. „Viele Menschen, zu denen wir als Energieberater nach Hause kommen, wissen gar nicht, wie viele Geräte sie im Haus gleichzeitig und unnötigerweise am Netz haben“ weiß er aus Erfahrung. „Abschaltbare Mehrfachsteckdosen sind sinnvoll, überall, wo Stand-by-Lämpchen leuchten, da fließt zwangsläufig auch Strom.
Also: Einfach mal den Stecker ziehen, wenn ein Gerät nicht mehr gebraucht wird“, rät Hasel und holt sofort sein Messgerät heraus. Seinen Stromverbrauch zu Hause dokumentiert er akribisch: So behält er stets den Überblick und kann Abweichungen erklären: Die meisten „Ausschläge“ in seiner gleichförmigen Stromkurve gibt‘ s, wenn gewaschen wird: die Waschmaschine und vor allem der Trockner brauchen viel Strom. Nochmal 20 Prozent sparen? „Irgendwann geht halt auch wirklich nichts mehr und man kann und muss auch nicht auf alles verzichten – aber eben genau Hinsehen und mit Maß, Ziel und Hirn Energie verbrauchen“ ist seine Empfehlung. Sein eigenes Verhalten überträgt sich natürlich auch auf die Kinder: „Mein Jüngster ist acht und zieht ganz selbstverständlich den Stecker, wenn er ein Gerät nicht mehr braucht. Kinder sind da sehr unkompliziert und lernfähig und machen nach, was man ihnen vorlebt“ weiß Hans-Peter. Von Verboten und dem erhobenen Zeigefinger hält er nichts – „Energiesparen kann und soll Spaß machen“.
Georg Zeh bietet bei den Stadtwerken Energieeffizienzdienstleistungen wie Energieberatungen und Thermografie an, radelt wenn möglich auch im Winter gerne umweltfreundlich von seinem Wohnort in Gestratz zu den Stadtwerken und ist in Sachen Energiesparen für die Kundinnen und Kunden der Stadtwerke stets auf dem aktuellsten Stand. Er betreut KWK- und EEG-Anlagen und das Nahwärmenetz der Stadtwerke und ist kompetenter Ansprechpartner für private Einspeiser. Und er weiß, wovon er spricht: Daheim ist der Nebenerwerbsbiolandwirt mit thermischer Solaranlage (seit 2018), Photovoltaikanlage (seit 2005) und Wärmepumpe bereits vorbildlich und klimafreundlich unterwegs. Natürlich achtet auch er sorgfältig darauf, dass keine Energie verschwendet wird. Auch sein einfacher Tipp lautet deshalb: „Stecker raus bei allem, was grad nicht im Einsatz ist“. Auf die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes verzichtet der Allgäuer auch in diesem Jahr nicht, zumal der Energieverbrauch einer sparsamen LED-Weihnachtsbeleuchtung sehr überschaubar ist: Acht Stunden täglich einen Monat lang eingeschaltet kostet die Christbaumbeleuchtung gerade mal knapp einen Euro. „Und der Weihnachtsbaum gehört für mich schon dazu“.
Linda Reichle ist im Produktmanagement der Stadtwerke als Produktentwicklerin tätig und aktuell vor allem im Bereich Elektromobilität und Solaranlagen unterwegs. „Die Nachfrage vieler Menschen auf einen Umstieg oder Ausbau ihrer Stromversorgung auf Solarenergie ist in dieser Energiekrise gewaltig, die Versorgungslage aber insgesamt sehr angespannt und unbefriedigend. Unterbrochene Lieferketten und die starke Verknappung von elektronischen Bauteilen führen dazu, dass Elektrofirmen Lieferzeiten von bis zu einem Jahr angeben“ berichtet sie. Zu Hause setzt sie auf energieeffiziente Geräte, LED-Lampen, Warmwasser über eine Solarthermieanlage und sparsames Heizen. Die Heizung hat sie dieses Jahr zum ersten Mal im November eingeschaltet und diese läuft auch nach wie vor auf Sparflamme. Der Wohnbereich wird mit einem Kamin und Holz warm und gemütlich gehalten. Anstelle von elektrischer Weihnachtsbeleuchtung setzt Sie dieses Jahr verstärkt auf echte Kerzen. „Durch das Kaminfeuer und die echten Kerzen ist auch alles gleich ein Stück gemütlicher und verbreitet Weihnachtsstimmung.“
Das Angebot einer Energieberatung können alle Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Lindau (B) GmbH & Co. KG in Anspruch nehmen. Die Erstberatung und eine telefonische Auskunft sind kostenfrei.
Wer daheim messen oder Lampen testen will, kann sich das Messgerät oder den Lampenkoffer bei den Stadtwerken ausleihen: Telefon Kundenservice 08382/704 704.