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20. Dezember 2021

Die Geschichte der Stadtwerke (Teil 4): Stadtbus - Zwischen Erfolg und Wandel

Die Lindauer Stadtwerke haben eine lange und bewegte Geschichte – vom reinen Strom-Gas-Wasser-Lieferanten hat sich der Energieversorger im ständigen Strukturwandel der Branchen immer wieder anpassen, verbessern und verändern müssen. Aus dem städtischen Eigenbetrieb mit Werkleiter und Werkausschuss wurde 2005 als 100prozentige Tochter der Stadt Lindau die Stadtwerke Lindau (B) GmbH & Co. KG mit Geschäftsführer und Aufsichtsrat. Lesen Sie in diesem Teil unserer Geschichte über eine 100prozentige Tochter der Stadtwerke: den Stadtbus.

Am 22. Oktober 1994 startete das Lindauer Stadtbussystem, die Stadtratsentscheidung im Vorfeld ging als „Sternstunde des Stadtrates“ in die Geschichte ein. Die „Projektgruppe Stadtbus Lindau“ tüftelte und schwitzte unter dem Motto „Geht nicht gibt´s nicht“ zuvor knapp ein Jahr an der Entwurfs- und Projektplanung. Zum Projektteam gehörten damals die Geschäftsführer der Stadtverkehr GmbH Reinhard Fauser und sein Stellvertreter Alexander Muschel, Bernd Mildner vom Stadtbauamt, Achim Frey vom Rechtsamt der Stadt, ZUP-Architekt Dieter Seeberger, Wilfried Vögel vom Hauptamt, Hans Stenglein vom städtischen Tiefbauamt und RBA (Regionalbus Augsburg)-Betriebsleiter Gerhard Haas. Acht türkise Busse, die sich im halbstündigen Takt am ZUP treffen und danach in alle Teile von Lindau fahren – von frühmorgens bis spätabends, das war die Grundidee und für eine Kleinstadt wie Lindau eine echte Revolution. Weil man das Rad ja nicht neu erfinden muss, hatte man nach Österreich und in die Schweiz geschaut und abgeschaut und die Begeisterung bei der Einführung des neuen Stadtbussystems war unbeschreiblich. Der Ansturm auf die „türkise Flotte“ war riesig, die Presse überschlug sich förmlich und die Mitglieder der Projektgruppe waren restlos glücklich. Es folgten erfolgreiche und glückliche Jahre. Die „kleine Stadt am Bodensee“ zeigte, was im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) alles geht, wenn man ein gutes Konzept hat und dieses konsequent umsetzt. Es war die Zeit innovativer, kommunaler ÖPNV-Politik mit dem Ziel, möglichst viel Autoverkehr zu ersetzen. Ein einheitlicher Auftritt, regelmäßige und witzige Werbung sowie die volle Unterstützung der Bevölkerung und der Politik zeichneten den Stadtverkehr aus. Manche Werbeplakate erreichten Kultstatus, wie beispielsweise das Motiv zum Carlos-Santana-Konzert im September 2003. Regelmäßig wurde das System von Verantwortlichen aus dem In- und Ausland besucht: Viele wollten den erfolgreichen Ablauf beobachten und möglicherweise in der eigenen Stadt ein ähnliches System installieren.

Neustart in Eigenregie 2010
Einen Neustart erlebte der Stadtverkehr am 1. Oktober 2010 mit dem Auslaufen des Dienstleistungsvertrags mit der RBA und der Entscheidung, den Fahrbetrieb künftig in eigener Regie zu führen. Das bedeutete: eigene Busse und eigenes Personal mussten besorgt werden. Die bisherigen MAN- und Neoplan-Busse wurden ersetzt durch neun Mercedes-Benz Citaro K-Busse mit 10 Meter Länge und fünf Citaro Standard-Busse mit 12 Meter Länge. Immer wieder wurde in der Folge genau hingeschaut, wo Verbesserungen möglich, wo Ergänzungen nötig und machbar sind. Denn wie jede andere Stadt auch hat sich Lindau im Laufe der Jahre verändert und weiterentwickelt.

Entscheidungen für die Zukunft
Stadt und Landkreis Lindau und damit auch der Lindauer Stadtbus, traten zum 1. Januar 2018 der Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbundgesellschaft GmbH, abgekürzt Bodo, bei. Der Stadtbus läuft dort seither unter der Bezeichnung „Zone 400 – Verkehrsgebiet Stadtbus“. Der Vorteil von Verkehrsverbünden liegt klar auf der Hand: Mit nur einem, im Vergleich zu den vorherigen Einzelpreisen oft preiswerteren Fahrausweis, können Fahrgäste mehrere Verkehrsunternehmen in raumübergreifenden Verkehrsgebieten nutzen. 2019 startete die Stadtbus Lindau-App als Auskunftcenter für die Stadtbusse der türkisen Flotte. Mit dieser mobilen Anwendung (APP) können Kundinnen und Kunden des Stadtverkehrs Lindau seither die Fahrzeiten der Stadtbuslinien jederzeit und überall abrufen. Auf einer interaktiven Karte visualisiert die App die aktuellen Positionen und Bewegungen der Busse und zeigt überdies die Verspätungsminuten an. Im August 2019 startete mit dem Kennzeichen LI – SV 215 der erste Hybrid-Bus in Lindau. Der Kraftstoffverbrauch des neuen Flottenmitglieds war um etwa 8,5 Prozent geringer. Und apropos Antriebstechnologie: Im Februar 2020 beschloss der Stadtrat, bei der anstehenden Neubeschaffung sechs Elektrobusse zu bestellen. Dieser Beschluss wurde bereits in der Stadtratssitzung vom Dezember 2020 aus Kostengründen wieder gekippt und im Ergebnis wurden schließlich sechs Diesel-Hybrid-Busse bestellt. Das große Ziel ist es dennoch weiterhin, ab 2024 – wenn die nächste Erneuerung ansteht – auf emissionsfreie Antriebe zu setzen. Am 1. Mai 2021 startete der Stadtbus mit der eCard und erfüllte mit der Einführung des Kurzstreckentarif einen langersehnten Kundenwunsch: eCard-Inhaber bezahlen seitdem im Stadtverkehr Lindau auf Strecken unter 1.000 Meter Luftlinie nur 1,50 Euro. Außerdem wurde durch die eCard das Ein- und Auschecken im Bus möglich gemacht – bargeld- und berührungslos und obendrein mit 20 Prozent Rabatt auf den Fahrpreis.

„Gimme Five“ und ein „starker Knoten“ 2020
Der neue Fernbahnhof Lindau-Reutin ging nach langen Verhandlungen und intensiven Baumaßnahmen im Dezember 2020 in Betrieb, im Zuge der Neuorganisation des Stadtbussystems wurde auch darauf reagiert: Auf das Rendez-Vous-System wurde Neues gepackt, die Linie 5 kam hinzu und der „starke Knoten“ am Reutiner Bahnhof ermöglichte eine bessere Verknüpfung mit der Schiene. Mit Einführung der zusätzlichen Linie konnte auch die Therme Lindau an das Netz angebunden werden. Die jahrelangen Großbaustellen wie die Langenweg-Unterführung, die Unterführung Bregenzer-Straße oder der Bahnhof am Berliner Platz zeigten oftmals deutlich die Nachteile des bisherigen Rendez-Vous-Systems auf: Verspätungen auf einer Linie bringen das System gewaltig durcheinander. „Wie weiter und was kann verbessert werden“ bleibt also auch künftig Thema und konzeptionelle Überlegungen zur Lage des ZUP verbunden mit einer Anpassung des Liniennetzes und bedarfsorientierten Verkehren (Rufbus) sind Herausforderungen für die nächsten Jahre.
Richtig hart traf die Covid-Pandemie die türkise Bus-Flotte: Die Fahrgastzahlen gingen zeitweise um über 50 Prozent zurück. Wie sich das Mobilitätsverhalten nach Corona entwickeln wird, weiß noch niemand. 2020 legte der Stadtbus 888.808 Kilometer zurück und beförderte im Durchschnitt täglich 4.516 Fahrgäste. Zum Vergleich: 2019 waren es täglich fast 1.000 Fahrgäste mehr bei einer Gesamtkilometerleistung von 908.250 Kilometern.

manu/kim/KS/Quellen: „Der Stadtbus ist unser Freund…“/Stadtwerke-Archiv/Fotos: Stadtwerke Lindau

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